So, da bin ich wieder nach einer Woche schriftlicher Abwesenheit. Die mir sehr leid tut, weil ich doch so gerne und sonst so viel mehr Australisches schreibe. Nur in der letzten Woche blieb meine Kreativität einfach auf der Strecke, die Bienen und das Land hielten mich Tag für Tag in Atem. 6 Uhr morgens aufstehen, um 8 auf der Uni, nicht funktionierende Bienenexperimente bis 6 Uhr abends, Aufräumen bis 7, dann vom Hunger getrieben nach Hause (Mittagessen und Bienen, nein, funktioniert einfach nicht), nur um festzustellen, dass nichts zuhause ist. Zumindest nichts, dass ich wirklich essen will, auch Spaghetti mit Pesto verlieren nach einiger Zeit ihren Reiz. Selbst in meinem übermüden und wolfshungergetriebenen Zustand. Deswegen, Supermarktexpedition von ner ¾ Stunde (nur zur Erinnerung) und dann Kochen, Essen und … MÜDE! Schlafen kann so gut sein!
Zum Glück ändern sich die Dinge. Und es ist Wochenende! Naja, das ist nicht wirklich eine Änderung, Bienenexperimente sind immer möglich. Aber es ist ein verregnetes Wochenende. Und ich bin dabei mein Versuchsdesign zu ändern damit ich endlich und auch in dieser blöden Wetterlage Daten sammeln kann. Das sind zwei wirkliche Gründe um mal wieder zur Ruhe zu kommen. Denn so große Änderungen (und sie sind wirklich erheblich) müssen sorgfältig überlegt, die Umbauten geplant und ausgeführt werden und das neue Konzept muss auch meinem Betreuer in Deutschland bestmöglich verkauft werden. Ein OK von ihm verhindert zwar nicht, dass es meine Schuld sein wird, wenn etwas schief läuft, aber immerhin, er ist mein Betreuer und sollte wenigstens die Illusion haben in meine Entscheidungen eingebunden zu sein. Was halt sehr schwer zu machen ist, wenn ich in Australien werkle und er in Würzburg seine Dinge macht.
4 Kommentare
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18. Februar 2011 um 22:50
metepsilonema
Mir drängt sich gerade trotzdem die Vorstellung auf, dass es bei und mit den Bienen ruhig und friedlich sein müsste.
19. Februar 2011 um 01:02
tiliula
Ja, Bienenversuche haben definitiv etwas sehr meditatives, bis zu einem gewissen Punkt. Der dann nämlich Stress heisst, wenn die Biene zu schnell wieder kommt und ich mit dem Arena- Säubern, Stimulus austauschen, Videokamera bedienen und Protokollschreiben so gar nicht mehr nachkomme. Das heisst, ich stecke in der Zwickmühle: einerseits will ich, dass mein Versuchstier so schnell wie möglich wiederkommt, damit der Lernprozeß gut funktioniert und die Daten schnell gesammelt sind. Andererseits ist eine schnelle Biene eine stressige Biene, wegen oben erwähnten Tätigkeiten. Nie kann mans der Linde recht machen…
Und, ob mans glaubt oder nicht, konzentriertes Warten kann schon sehr anstrengend sein, wenn mans 8 bis 9 Stunden in einem Stück macht.
20. Februar 2011 um 21:49
metepsilonema
Ich glaube, ich weiß was mein Fehler war: Ich hatte einen Imker, der quasi vor seinen Stöcken saß und den fleißigen Tierchen beim Arbeiten zusah.
Aber wenigstens tun sie was sie sollen?
20. Februar 2011 um 22:50
tiliula
Nein, noch nicht wirklich! Aber lerne immer mehr über sie und diese seltsame Wettersituation. Versuch nun dementsprechend adaptiert. Mal sehen obs was nützt.