Manchmal frag ich mich ernsthaft, was ich hier in Australien mache. 3Wochen und 1 Tag sind vergangen und immer noch habe ich keine Daten gesammelt (ok, Pilotdaten hab ich genug, aber die echten, die fehlen). Und nicht mal meine Schuld. Hoff ich wenigstens… Das Wetter war so katastrophal die letzte Zeit, so viel Regen, und die Woche davor so viel Hitze. Heute wär alles ideal gewesen. Wäre! Aber die Bienen waren nicht in Stimmung, diese Zezen. Habe bis 12 Uhr gekämpft, bis ich überhaupt eine Biene dazu gebracht habe, wieder zu kommen. Und dann, als ich um 3 mit dem Training anfangen wollte, war sie irgendwie auch nicht mehr wirklich in Stimmung. Einmal hat sie mich besucht, in einer Stunde, motivierte Bienen schaffen um die 20 Mal. Schrei… Also Versuch abgebrochen, werd ja doch nicht fertig, bis 8 Uhr. Wo doch ein Versuch schon bei ner fleißigen Biene 4 Stunden dauert. Noch lauter Schrei…
Hier bin ich, in Australien, in der perfekten Bienensaison. Wäre es zumindest letztes Jahr gewesen, oder das Jahr zuvor, oder das Jahr zuvor… Aber nein, dieses Jahr muß alles anders sein. Es muß regnen und regnen und regnen. Und anstatt der trockenen Wiesensteppe und auf Minimum geschaltenen Bäumen, blüht und gedeiht alles. Und Bienen besuchen Blüten um Blüten, ignorieren unsere künstlichen Angebote als wären sie gar nicht vorhanden. Ja, wenn es dürren würde, da wär das anders. Aber ist es nicht. Es regnent! Und ich sitze hier in Australien und frag mich, was ich hier mache.
7 Kommentare
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7. Februar 2011 um 11:01
tiliula
Nachdem ich mein Selbstmitleid wieder einigermassen in Griff bekommen habe, habe ich zwei Dinge beschlossen:
1.) Australien auf jeden Fall zu genießen, weil da bin ich sowieso!
2.) Die Wetter- und Datenlage so zu akzeptieren, wie sie ist. Ändern kann ichs sowieso nicht.
Mal sehen wie lange mein Nicht-Selbstmitleid anhält! Aber wie heisst es in der australischer Antirauch-Kampange so schön: Never stop stopping!
7. Februar 2011 um 17:22
susanna
was auch hier wieder heißt ,daß die europäischen Bienen fleißiger und für wissenschaftliche Versuche motivierbare sind
8. Februar 2011 um 22:21
metepsilonema
Es ist doch nur der Widerhall der eigenen Stimme, der uns wieder und wieder begegnet, der sich teilt, an den Steinen und Zweigen streut und endlich in den Hügeln und Wäldern versiegt; ein neuer Versuch ändert sich nichts, außer, dass sich das Echo mit der Richtung des Rufs ändert. Man kann es nur trotzig weiter versuchen oder auf den Einen hoffen – nun, ich ziehe den Trotz vor.
Übrigens: Moderne Kunst vor eurer Haustüre.
9. Februar 2011 um 13:11
metepsilonema
„Postmoderne Kunst“ sollte es heißen.
Gibt es eigentlich Aussicht auf Wetterbesserung, Normalisierung (ganz ohne Zynismus)?
11. Februar 2011 um 10:36
tiliula
Wenn ich das wüsste… Also, es würde mich schon sehr wundern, wenn Trockenheit aufkommen würde. Aber ich hoffe, dass die nächste Woche nicht ganz so katastrophal wie die letzte wird (4 Tage Datenaufnahme: gesammelte Daten = 0). Es regnet zwar im Moment wieder, aber es soll dieses Wochenende nicht sooo viel regnen. Mal sehen, wies am Montag (= nächster schöner Tag) läuft. Werde halt vermehr an meinen Manuskript arbeiten, ist auch nicht schlecht, wenn da was weitergeht.
11. Februar 2011 um 10:32
tiliula
Ach, ich weiß nicht, meine Lösung wäre eine dritte: ein bisschen Lebensfreude auspacken und die Variation des Echos so richtig austesten. Ich versuchs mal… wir werden ja sehen, ob ich in den Trotz überwechsle. Denn ich gebe dir recht, das mit dem Hoffen auf den Einen, das ist auch nicht so ganz meine Sache.
11. Februar 2011 um 18:01
metepsilonema
Zur Welt gehört immer beides und ihr Schweigen spricht nicht gegen die Lebensfreude, nur die Erlösung tut das.